Nicht nur Fritten sind der Renner auf der Alm

Seit einem Jahr servieren Hardy Jansen und Michael Franze Imbissklassiker in uriger Atmosphäre

Von unserer Reporterin Beate Christ

Willroth. Nicht ganz so hoch wie eine Alm in den Alpen liegt die Willrother Alm. Aber immerhin 386 Meter über dem Meeresspiegel und direkt an der Bundesstraße 256 haben hier Hardy Jansen und Michael Franze mit ihren Team ein uriges Idyll geschaffen, das nicht nur Reisende dazu einlädt, eine Rast einzulegen. Auch die Willrother selbst und Beschäftigte des nahe gelegenen Industriegebiets Willrother Berg schätzen den Imbissbetrieb. Pommes und Currywurst gibt es an diesem Standort schon über 30 Jahre lang, doch keiner der vorherigen Betreiber servierte den Imbissklassiker so schön und liebevoll, wie Jansen und Franze es tun. Vor genau einem Jahr haben sich die beiden Männer dazu entschieden, den Betrieb zu übernehmen. Nicht nur optisch haben sie den Imbiss verwandelt, auch das Konzept in der Küche hat sich grundlegend verändert.

60cb137ba7c989ef fotoPassend zur Almatmosphäre, die auch beim Servieren des Essens deutlich wird. Da werden beispielsweise Geschnetzeltes und Pommes Frites in rustikalen Gusspfännchen serviert und Desserts liebevoll angerichtet. „Die Speisen bereiten wir selbst und frisch zu“, sagt Hardy Jansen. Kartoffelsalat aus dem Eimer kommt bei ihm nicht auf den Teller und das Fleisch wird frisch von einem nahe gelegenen Metzger geliefert. Dies alles zusammen macht wohl das Erfolgsrezept der Willrother Alm aus. „Wir haben vor einem Jahr angefangen, und es hat eingeschlagen wie eine Bombe“, berichtet Hardy Jansen erfreut.

Das bestätigen übrigens auch die vielen Kommentare von Gästen auf der Homepage des Imbisses. „Das Schnitzel war wie bei Oma und nicht wie vom Imbiss. Super Qualität, ordentlich zubereitet und wirklich lecker“, schreibt beispielsweise ein Gast. „5-Sterne-Pommesbude. Nette Umgebung, ideenreiche Präsentation der Speisen“, bewertet jemand anderes den Imbiss. Da passt es irgendwie auch, wenn sich Hardy Jansen selbst humorvoll als Frittenfachverkäufer, der selbstverständlich aus frischen Kartoffeln die knusprigen Stäbchen zubereitet, bezeichnet. Doch eigentlich ist es viel mehr, was der gebürtige Mönchengladbacher, der seit ein paar Jahren seinen Lebensmittelpunkt nach Willroth verlegt hat, gemeinsam mit Michael Franze, dem Schnitzelexperten im Team, seinen Gästen bietet. Mit wechselnden Wochenkarten, Schnitzel- oder Backfischtagen und Eintöpfen im Winter sorgt er für Abwechslung auf dem Tisch. „Sonntags mache ich mir schon Gedanken, was wir den Gästen in der neuen Woche anbieten können“, verrät Jansen.

Sein Herz schlägt einfach für die Gastronomie. „Ich bin in einer Gastronomenfamilie groß geworden und darin hängen geblieben“, sagt er. Viele Jahre lang betrieb der gelernte Koch Imbisswagen auf großen Volksfesten, dabei schätzte er besonders den Kontakt zu den Menschen. Wann immer es geht, nimmt er sich Zeit für einen kleinen Plausch mit den Gästen. Eigens für seine älteren Besucher, die gerne samstags bei ihm einkehren, hat er die unbequemen Stehtische und Hocker abgeschafft und stattdessen gemütliche Sitzgruppen im Imbiss und auch auf der Terrasse aufgestellt.

Das wissen natürlich auch alle anderen Gäste zu schätzen. Der Willrother Ortsbürgermeister Richard Schmitt, ist sich sicher, genau die richtigen Pächter für die Lokalität herausgesucht zu haben. „Hier gibt es nicht nur Currywurst, sondern auch tolle Menüs“, sagt Schmitt begeistert.

RZ Kreis Altenkirchen vom Samstag, 20. Juli 2019, Seite 13 (0 Views)